Wiesbaden, 12. Dezember 2023. Die Anzahl der Firmenpleiten stieg im November 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat um ca. 19%. Das ist eine leichte Verbesserung im Vergleich zu 22% im Oktober. Der Ausblick bleibt aber trübe.
Im Juli 2023 meldete die EZB, dass eine Umfrage[1] [2] der Zentralbank unter 158 Großbanken für das zweite Quartal 2023 ergab, dass die Kreditnachfrage bei kleinen und mittelständischen Unternehmen so stark eingebrochen war wie noch nie seit 1945. Der Rückgang um mehr als 40 Prozent war größer als von den Banken und der EZB erwartet worden war.
Bei Großunternehmen sank die Kreditnachfrage um 34 Prozent, womit fast das Finanzkrisen-Niveau von 2009 erreicht wurde. Ganz offensichtlich verzichtete die Wirtschaft aufgrund von steigender Unsicherheit auf Investitionen.
Zusätzlich stellt nun die Bundesbank fest, dass mehr als 30% der Unternehmen, die einen Kredit erhielten, diesen zu schlechteren Konditionen als geplant akzeptieren mussten.
Die Menge der Kredite sank und die Kredite, die noch vergeben wurden, waren aus Sicht der Unternehmen weniger vorteilhaft. Die Banken schränken die Kreditvergabe massiv ein.
Das Ergebnis der restriktiven Politik ist bereits seit mehreren Monaten sichtbar: Die Anzahl der Firmenpleiten nimmt in 2023 deutlich zu. „Seit Juni 2023 sind damit durchgängig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich zu beobachten“ meldet das Statistische Bundesamt aus Wiesbaden. Von Januar bis Oktober stieg die Anzahl der Firmenpleiten um mehr als 20%; der Wert der Gläubigerverluste stieg sogar um mehr als 50%. [3]
Leidtragende sind zum größten Teil die Banken, die Abschreibungen auf die Kredite vornehmen müssen und deren Eigenkapitalbasis dadurch reduziert wird. Bei einer niedrigeren Eigenkapitalbasis müssen die Banken die Kreditvergabe weiter einschränken oder zumindest aus ihrer Sicht wesentlich attraktivere Renditen abverlangen.
Folgerichtig geht eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young davon aus, dass die Kreditvergabe in 2024 im Vergleich zu 2023 quasi unverändert bleibt.[4]
„Nach unserer Meinung deuten sehr viele Indikatoren darauf hin, dass 2024 ein wirtschaftlich schwieriges Jahr wird. Die Wirtschaftspolitik wirkt aufgrund von Steuererhöhungen und gesetzlichen Vorgaben kontraproduktiv, die Banken müssen ihre Kreditvergabe einschränken und die Unternehmen spüren die große Unsicherheit im Markt“ – kommentiert Thorsten Schuppenhauer, Geschäftsführer der k3 mapa GmbH. Und weiter: „Wir gehen davon aus, dass der Einbruch im ersten Halbjahr 2024 sehr spürbar werden wird, worauf die Zentralbanken mit einer Kredit- & Geldschwemme reagieren werden. Dann wird wohl die Inflation massiv ansteigen.“
Die k3 mapa GmbH ist eine Managementberatung mit starkem Umsetzungsfokus. Alle k3-Berater besitzen mindestens 15 Jahre internationale Erfahrung in der Managementberatung und / oder in weltweit tätigen Konzernen / Mittelstand. k3 besitzt Expertise in den Kernfunktionen der Wertschöpfungskette. Basierend auf diesen Kompetenzfeldern bietet k3 seinen Kunden Unterstützung in drei Themenbereichen an: Strategie, Effizienz- und Restrukturierungsprogramme und Operational Excellence. Weitere Informationen: www.k3-mapa.com oder direkt über info@k3-mapa.com
[1] (https://www.ecb.europa.eu/stats/ecb_surveys/bank_lending_survey/html/ecb.blssurvey2023q2~6d340c8db6.en.html)
[2] https://de.investing.com/news/economy/wirtschaftscrash-ezb-schlagt-alarm–kreditnachfrage-erreicht-historisches-tief-2430799
[3] https://www.diepresse.com/17909579/zahl-der-firmenpleiten-in-deutschland-steigt-deutlich
[4] https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/banken/ey-studie-kreditnachfrage-in-der-euro-zone-schwaecht-sich-deutlich-ab/100003004.html